Das Lager der Varden

"Achso, ich schätze Nasuada versteht das."

Erleichtert nickte Serena. Damit war ihre größte Sorge nun beseitigt.
Ihr Blick glitt wieder zu Dorn, der Angelas Gegenwart sehr gelassen hin zu nehmen schien.
Und da er Solembum mit einem freundlichen Stubs begrüßt hatte, schien er sie wohl als freundlich eingestuft zu haben.
"Dann bin ich erleichtert. Eragon und Saphira sind schon von Murtagh informiert worden, daß Meraud geschlüpft ist."

"Dann wirst du wie ich schon gesagt hatte, bald eine Schar Adelige auf dem Hals haben. Du tust mir ehrlich leid."

"Sind sie so schlimm?", fragte Serena mit mißmutiger Miene.
Aber dann fielen ihr wieder ihre Freunde ein und ihr kleiner Drache.
Wie seltsam das klang, ihr Drache. Solange Murtagh, Dorn und Meraud bei ihr waren, würde sie sicher alles überstehen.

"Nicht schlimm, sondern nur todlangweilig"

Unweigerlich mußte Serena grinsen.
"Nun ja, wenn sie mich zu Tode langweilen, sind sie selber Schuld.
Ein Drachenreiter weniger in ihren Reihen.", scherzte sie.

Ich prustese los. Eine kleine Flamme schoss aus meinen Nüstern, sodass Solembum beiseitespringen musste. Ich entschuldigte mich schnell bei ihm, dann sah ich Murtagh an, Hast du das gehört, sie mag dich auch. Ich organisier schon mal die Hochzeit. Magst du lieber rote Blumen oder weiße?

"Ich befrei dich dann.", versprach ich ihr.

"Ein beruhigender Gedanke.", sie schenkte Angela zum ersten Mal ein Lächeln, was ehrlich und freundlich wirkte.
Dann zuckte sie zusammen, als eine kleine Flamme aus den Nüstern des roten Drachen schoß.
"Alles in Ordnung mit dir?", fragte sie und sah dann leicht verwirrt von Dorn zu Murtagh und wieder zu Dorn.

Alles in Ordnung. Musste nur lachen.,ich schnaubte immernoch.

Der Blick ihrer Augen war weiterhin auf den roten Drachen gerichtet und sie zog eine Augenbraue hoch, was sie immer tat, wenn sie skeptisch war.
Dennoch sagte sie nichts, überlegte aber, was der Drache so lustig gefunden hatte.

Vielleicht sollte ich dir mal zeigen wie ein geistiger Schild funktioniert.

Wieso das?, wollte Serena wissen.
So ganz wußte sie nicht, worauf der Drache hinaus wollte.

Und die sind so schlimm?, fragte sie dann und wurde ein wenig unsicher.
In Gedanken dachte sie noch einmal darüber nach, was sie alles in den letzten Minuten gedacht hatte.
Allerdings konnte sie nichts finden.
Fragend blickte sie in die Augen des roten Drachen.

Serena stutzte kurz, doch dann erkannte sie, was Dorn meinte.
Natürlich mag ich ihn. Er ist einer meiner Freunde.
Genau so wie du. Und was ist daran nun verkehrt?, fragte sie und ihre Augen blitzten triumphierend auf.
Dennoch wußte sie genau, daß Dorns Gedanken in eine ganz andere Richtung gingen.

Naja, er mag dich auch. Und ihn damit aufzuziehen ist echt komisch.

Freunde müssen sich mögen, sonst wären sie ja nicht miteinander befreundet., meinte Serena, doch sie merkte schon, wie ihre Wangen anfingen zu Kribbeln.
Schnell sah sie zu Angela, denn sie befürchtete, daß ihre Wangen einen leichten rosa Schein bekamen bei den Worten des Drachen.
Und es ist nicht nett ihn mit sowas aufzuziehen., fügte sie leicht tadelnd hinzu.

Ich sah sie ganz unschuldig an und sagte: Er draf mich ja auch aufziehen. Außerdem was sie liebt, das neckt sich.

Darauf konnte Serena nicht anders und lächelte.
Da hast du recht. Aber sag mal, womit zieht er dich denn auf?, sie überlegte kurz und hatte da vielleicht schon eine Ahnung.

Saphira, sagte ich. Womit den sonst?

Serena war ein wenig überrascht, daß Dorn das so offen zugab.
Ein Mensch hätte das wahrscheinlich nicht getan.
Ein wissendes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen.
Ach so., man konnte an ihren Gedanken hören, daß sie innerlich grinste.
Ihr Blick fiel auf Murtagh und schnell senkte sie ein wenig verlegen die Augen.
Wie lange wird es dauern, bis ich es beherrsche, so einen Schild aufzubauen?

Kommt ganz drauf an, wie geschickt du bist.

Sollte Serena sich dabei also genau so geschickt anstellen, wie beim Nähen, würde es ein wahrlich langwieriges Vergnügen werden.
Gut, dann müssen wir so schnell wie möglich anfangen., plötzlich schien ihr die Vorstellung ein wenig gruselig, daß sowohl Dorn als auch Murtagh all ihre Gedanken hören konnten.
Aber eigentlich konnte sie sich wiederum auch nicht vorstellen, daß Murtagh ihre Gedanken belauschen würde.